Was denn - Schallplatten WASCHEN ???

Klar doch - oder wollen Sie den Dreck und den Staub etwa hören ?

Schallplatten, besonders bereits ältere oder gebraucht erstandene, haben oft Fingerabdrücke, Staub- und Nikotin-Ablagerungen, Flecken und manch anderes mehr auf ihrer Oberfläche zu bieten.
Diese Verschmutzungen machen sich beim Hören zum Teil so stark bemerkbar, daß die Knister- und Prasselgeräusche leisere Musikpassagen sogar überdecken.

Außerdem werden Dreckpartikel bei jedem Abspielen der Platte durch den Abtastdiamanten immer fester in die Rillenflanken eingepresst. Dies führt letztendlich dazu, daß die Schallplatte nicht mehr zu reinigen und damit der Hörgenuß dauerhaft verloren ist.

Die Schallplatte sollte aber für uns Liebhaber das Heiligste sein, denn in ihren Rillen ist die Musik, die wir hören wollen und wegen der wir den ganzen Aufwand mit unserer Stereoanlage überhaupt treiben. Wenn die Rillen stark verschmutzt oder gar beschädigt sind, holt eine 50.000-DM-Anlage nicht mehr Musik aus ihr heraus als eine billige Kompaktanlage aus den 60er Jahren.

Plattensammler, Hifi-Studios, Händler, Redakteure, Archivare, Rundfunkanstalten, Plattenspieler-Hersteller und viele viele andere Fachleute schwören auf die Nassreinigung von Schallplatten mit anschließender Absaugung der Reinigungsflüssigkeit - wenn Sie Ihre Schallplatten schätzen, verlassen Sie das Tal der Ahnungslosen und reinigen Sie Ihre Schätze, und zwar richtig.

Lesen Sie hier, wie es geht und
hier, wie sie es nicht machen sollten.

Die kostengünstige Alternative
>>> The Cheap Thrill

Zur Beachtung : Alles hier Geschriebene basiert auf persönlichen Erfahrungen bzw. ist meine persönliche Überzeugung und spiegelt nicht unbedingt die Meinung aller Mitglieder der Mailingliste “Vinyl_Lebt” wider.

Holger Trass , im Herbst 2002

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Die Plattenwäsche - so geht’s :

Die einzige Möglichkeit, eine Schallplatte gründlich und trotzdem schonend zu reinigen, ist eine Wäsche.

Vergessen Sie bitte Tücher, am Ende noch Antistatik-Tücher, wie sie in den 70er und 80er Jahren mal modern waren und die es teilweise heute noch gibt, und erst recht so Zeugs wie den berühmten Disco-Film, der angeblich, erstmal auf der Platte gummiartig angetrocknet, in einem Stück abgezogen werden kann und dabei alle Dreckpartikel rückstandsfrei aus der Rille reisst.
Sie möchten nicht feine Staubkörnchen quer über die Schallplatte ziehen und Kratzer hinterlassen, und sie möchten genausowenig die Disco-Film-Masse Stückchen für Stücken mühsam aus den Rillen pickeln - da bin ich mir sicher.

Also waschen, klar.
Aber wie ?

Um es richtig zu machen - und schonend für die Platte, wie oben schon gesagt - brauchen Sie eine Schallplattenwaschmaschine.

Solche Schallplattenwaschmaschinen werden von verschiedenen Herstellern produziert und bieten, je nach Geldbeutel, mehr oder weniger Bedienkomfort und Technik.
Die Preise beginnen bei ca. 400 Euro und gehen bis über die 2500 Euro-Grenze (Stand November 2002).
Jetzt schlucken einige bestimmt - kann ich verstehen.
Aber es muß ja nicht gleich die Keith Monks für 2500 Euro sein (obwohl, die Bedienung ist ein Traum !!), die billigste Nitty Gritty (Modell Basic) gibt's für unter 400 Euro ; ich hatte sie selbst fast 4 Jahren in störungsfreiem Betrieb.

Und bedenken Sie bitte : Wie oft denken Sie über ein exotisches Kabel, eine Entkopplungs-Basis, einen Netzfilter, eine High-End-Steckdosenleiste oder sonstwas nach ? Solche Dinge kosten oft mehr als meine kleine Basic, und Sie wollen bestimmt nicht bestreiten, daß saubere "Software" mehr Einfluß auf den Klang hat als irgendein Netzfilter.
Dreckige Platten klingen schlimmer als dreckiger Strom !

Jetzt mal zu den Maschinen : So unterschiedlich sie aussehen, eins haben sie gemeinsam - die Reinigungsflüssigkeit wird abgesaugt !
Dazu besitzen alle Maschinen eine Art Staubsauger in ihrem Inneren, und deshalb machen die meisten von ihnen auch einen Höllenlärm.

Die Absaugung ist auch das Wichtigste, denn in der Reinigungsflüssigkeit wird während des Reinigungsvorgangs der Schmutz gelöst und dann mitsamt der Flüssigkeit rückstandsfrei von der Plattenoberfläche gesaugt.

Was ist besser - Reinigen bzw. Absaugen von oben oder von unten ?

Klare Sache : Reinigen von oben, Absaugen von unten.

Begründung : manche Maschinen, so z.B. einige der größeren Nitty Gritty's, applizieren die Reinigungsflüssigkeit durch eine Pumpe von unten in die Samtkissen, die den Absaugschlitz umsäumen und zum "Schrubben" der Platte dienen.
Da ist es leicht, nicht genug oder zuviel Flüssigkeit zu pumpen, und außerdem sieht man nicht, welche Stelle der Platte gerade "geschrubbt" wird, was bei ungleichmäßig verschmutzten Platten aber von Vorteil wäre.
Appliziert man die Reinigungsflüssigkeit von oben und "schrubbt" auch dort, sieht man sehr genau, was Sache ist.
Das Absaugen dagegen ist von unten besser, denn man will ja in der Hauptsache den gelösten Schmutz in der abgesaugten Flüssigkeit haben, und je weiter dieser beim Absaugvorgang von der Rille entfernt ist - bei umgedrehter Platte hilft da die Schwerkraft, denn die Teilchen sinken nach unten - desto besser.

Die kleine Nitty Gritty macht sich also ganz gut.

Zur Reinigungsflüssigkeit - es gibt da viele Rezepturen, mal mit dem geheimen Zusatz X und mal mit der Spezialmischung Y, aber im Grunde kann man dieses Thema auf folgende Empfehlung reduzieren :
70 Prozent destilliertes Wasser und
30 Prozent Isopropanol, dazu
1 Tropfen / Spritzer Netzmittel aus dem Fotolabor oder einfaches Spülmittel (je weniger Zusätze und Duftstoffe desto besser).

WICHTIG : DIESE MISCHUNG NICHT - ICH WIEDERHOLE *NICHT* - FÜR SCHELLACKPLATTEN VERWENDEN !
DIESE WERDEN DADURCH ANGEGRIFFEN !

Die Vorgehensweise ist eigentlich bei allen Maschinen gleich. Bei teureren Modellen werden dem Benutzer einige Handgriffe durch Motoren und / oder technische Zutaten abgenommen.

Topaktuell : Thema
Mikrofasertücher.
Bis vor kurzem war meine Meinung zum Thema “Schallplattenreinigung mittels Tüchern” eindeutig : Nein, nein und nochmals nein !
Diese Meinung hat zu kontroversen Diskussionen geführt, die letztendlich alle in der Annahme mündeten, die Aussage sei ohne eigene Versuche “aus dem Bauch eines Wasch-Extremisten” enstanden.
Deshalb hier folgende Feststellung : Seit geraumer Zeit bereits verfüge ich an meinem “Waschplatz” über einen aus einem alten Plattenspieler gebauten Drehteller zum Verwenden von Mikrofasertüchern zur Reinigung von Schallplatten (alle anderen Methoden, eine Platte mittels eines Tuches abzureiben, sind vom Handling her nicht akzeptabel). Ich besitze ferner genau die Mikrofasertücher, die in dem enthusiastischen Bericht in hifi & records genannt wurden (ein Bericht, der Wasser auf die Mühlen der Mikrofasertuch-Anhänger ist und gerne als endgültiger Beweis für die Überlegenheit der neuen Methode gesehen wird).
Ich hab’s also probiert und verwende die Mikrofasertücher auch weiterhin - allerdings nicht als alleiniges Reinigungsutensil.
Ich bleibe nämlich dabei : auch mit “nebel”feuchten Mikrofasertüchern reibt man nicht auf trockenen Plattenoberflächen rum !
Dass Mikrofasertücher eine hervorragende Reinigungsleistung erbringen ist wohl unbestritten. Dass Schallplatten eine empfindliche Oberfläche haben allerdings auch !
Also kommt für mich nur folgender Einsatz des Mikrofasertuches in Frage : Zuerst wird normal nass gereinigt und mit der Maschine abgesaugt. Erst dann, wenn gröberer Schmutz und festere Partikel bereits gelöst und entfernt sind, wird die Platte ein zweites Mal benetzt und etwas länger geschrubbt und danach erst kommt das Mikrofasertuch zum Einsatz, nämlich zum Aufnehmen der jetzt noch auf der Plattenoberfläche verbliebenen Reinigungsflüssigkeit.
Mit erstklassigem Resultat !
3-fache Wirkung : Nassreinigung, Mikrofaserreinigung, reines Gewissen.

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Reinigung von Schallplatten - so bitte nicht :

Ein unbestreibarer Nachteil der bisher besprochenen Schallplattenwaschmaschinen ist natürlich ihr Preis, wenngleich ich wirklich nicht einsehen kann, wie man für ein Tonabnehmersystem vielleicht 800 Euro, für eine gute Phono-Vorstufe dasselbe und für das Spezial-Verbindungskabel zwischen dieser Vorstufe und dem Verstärker nochmal 250 Euro ausgeben kann und dann weniger als ein Drittel der Gesamtsumme scheut, die eine einfache aber suffiziente Maschine kostet.

Die hier jetzt nur kurz (weil nicht sinnvoll bis schädlich) angesprochenen Methoden sind billig, zugegeben - aaaber ...

1. Tücher/Küchenkrepp
Kurz und bündig : Vinyl-Schallplatten sind kratzempfindlich, deshalb reibt man nicht auf ihnen herum. Punkt.

2. “Nebel”feuchte Mikrofaser-Tücher
Auf trockenen Schallplatten : Siehe Punkt 1

3.Disco-Film
Das Gel auf die Platte auftragen, bis zum Grad berührbar-ohne-daß-es-klebt antrocknen lassen und dann in einem Stück mit darin gefangenem Staub und Schmutz abziehen - vergessen Sie's.
Im Labor haben die Entwickler das vielleicht geschafft, im wirklichen Leben kenne ich kaum jemanden, dem es gelungen ist.
Dafür kenne ich einige Leute, die die letzten Reste nicht mehr von der Oberfläche pickeln konnten - die Platten sind Geschichte! Ich selbst gehöre übrigens auch zu den Leidtragenden.
Und dieses Risiko - plus die für die nötige Sicherheit zu verwendende Gel-Menge, die letztendlich die Kosten für die Reinigung pro Platte bestimmt (eine Flasche reicht bei sicherer Anwendung nämlich nie und nimmer für die 80 LP-Seiten, die in der Werbung genannt werden) - sind mir persönlich zu hoch, daher die Erwähnung dieses Produkts in dieser Rubrik.

4. Ein "heißes" Eisen : die Knosti, auch unter dem Namen “Disco-Antistat” bekannt.
Die Knosti ist im Prinzip eine Wanne, in die Reinigungsflüssigkeit gefüllt wird. Die Platte wird senkrecht hineingestellt, um beim Drehen durch im Inneren der Wanne angebrachte Bürsten von beiden Seiten gleichzeitig gereinigt zu werden.
Bisher alles paletti.
Angenehm preiswert dazu - oder vielleicht doch eher billig ?
Denn es gibt drei gravierende Nachteile :
1. die Reinigungsflüssigkeit muß aus Kostengründen mehrfach verwendet werden (zum Einmalgebrauch ist die Füllmenge einfach zu groß),
2. die Waschflüssigkeit gelangt sehr oft auf die Label und führt dort zu Verfärbungen oder Auswaschungen und
3. die Platte wird danach in einen Abtropf-Ständer gestellt und muß lufttrocknen.
Knosti-Anhänger verteidigen ihre Maschine jetzt mit den Argumenten, daß man die Flüssigkeit ja filtern könne, die Label durch Mauspad-Moosgummi abdichten könne und daß die Waschlösung durch die stehende Lagerung ja fast vollständig ablaufe, aber Fakt bleibt, daß man die nächsten Platten mit bereits gebrauchter Flüssigkeit behandelt und daß diese erheblich länger auf die Plattenoberfläche einwirkt und auch teilweise antrocknet, wenn die Schallplatte nur zum Lufttrocknen aufgestellt wird.
Natürlich, so die Knostianer, könne man die Flüssigkeit auch vor dem Abstellen der Platte abschütteln oder die Platte gar mittels einer Spezialhalterung in eine Bohrmaschine einspannen und dann die Flüssigkeit quasi "wegschleudern" - solche Behandlungen würde ich meinen Platten nicht im Traum zumuten !

Die beste Methode ist und bleibt die Nassreinigung mit Absaugung. Punkt.

Und unsere LPs haben nur das Beste verdient !

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Schallplattenreinigung : The Cheap Thrill

Die Pflege und die Reinigung der schwarzen Scheiben ist schon lange eines meiner Lieblingsthemen, und sehr lange war ich extremer Gegner von Reinigungsversuchen mit Tüchern jedweder Art.

Noch heute bin ich überzeugt davon, dass trockene oder nur „nebelfeuchte“ Tücher auf trockenen Schallplatten nichts zu suchen haben. Punkt !

Nichtsdestotrotz ist die Reinigungsleistung des modernen Mikrofasertuches nicht wegzudiskutieren, und deshalb sollte sie auch für uns Analogplatten-Liebhaber zu nutzen sein.

Nicht jedoch in der bisher propagierten „nebelfeuchten“ Variante, denn auch mit einem angefeuchteten Tuch besteht die Gefahr, dass ein etwas härteres Staubkorn über die Plattenoberfläche gezogen wird und dort einen Kratzer hinterlässt.

Also Nass-Reinigung, klar. Aber der Kostenfaktor ! Waschmaschinen mit Absaugung kosten im Normalfall nicht unter 350 bis 400 Euro, zuviel für etliche Analog-Jünger mit kleineren Plattensammlungen.

Hier nun eine kostengünstige Variante der Nass-Reinigung, basierend auf der Reinigung mit Mikrofasertüchern, finanzieller Aufwand maximal 40 bis 50 Euro (bitte auch das Update weiter unten beachten!):

Sie benötigen 2 oder 3 Mikrofasertücher (z.B. Vileda), eine geeignete Bürste (leicht aus einem Stück Hartholz und einem Stück Mikrofasertuch herzustellen – ich selbst verwende die Clearaudio Pure Groove, erhältlich für knapp 10 Euro z. B. bei www.dienadel.de oder www.phonophono.de), eine Flasche Reinigungsflüssigkeit (1/3 Isopropyl-Alkohol, 2/3 destill. Wasser, 1 Tropfen Spüli), einen einfachen „Puck“ zum Drehen der Platte (ebenfalls leicht z.B. aus Holz selbst herzustellen, an der Unterseite mit einem Loch zur Aufnahme der Tellerachse und mit einem Stück Antirutschmatte, z.B. aus dem Autozubehörhandel, versehen) und einen alten Plattenspieler (muss nicht mehr funktionieren, sollte aber einen 30-cm-Teller haben, also keinen dieser kleinen, bunten Party-Plattenspieler mit Mini-Plattenteller aus den Sechzigern).

Der alte Plattenspieler dient nur als Drehteller und sollte auch nicht ans Stromnetz angeschlossen werden (Riementriebler sind sowieso zu schwach, die Motoren von direkt- oder reibradgetriebenen Plattenspielern dürften dagegen stark genug sein – am besten aber ganz ohne Motorantrieb). Wenn das manuelle Drehen des Tellers irgendwelche Automatikfunktionen des Tonarms in Gang setzt, sollte man versuchen, diese Verbindung zu unterbrechen.

Legen Sie die Schallplatte auf den Plattenteller und den Puck (kann auch eine Plattenklemme oder ein vorhandenes Gewicht sein) wie ein Plattengewicht auf die Plattenmitte. Versetzen Sie die Platte in Drehung (nicht zu schnell) und entfernen Sie losen Staub mit einer normalen Karbonbürste. Danach verteilen Sie etwas Reinigungsflüssigkeit auf der Plattenoberfläche. Setzen Sie die Bürste mit der linken Hand auf die Platte auf und drehen Sie die Platte mit der rechten Hand weiter, die Bürste halten Sie bitte schön gleichmäßig mit etwas Druck und vielleicht leichten Bewegungen nach links und rechts in Position. Die Reinigungsflüssigkeit wird jetzt gleichmäßig auf der Plattenoberfläche verteilt und löst den fester sitzenden Schmutz, durch die Sogwirkung beim Drehen wird er an die Oberfläche des Flüssigkeitsfilms gebracht. Es sollte genug Reinigungsflüssigkeit aufgebracht werden, um einen durchgehenden Flüssigkeitsfilm über der Platte zu erzeugen.

Sie können jetzt auch mal die Drehrichtung wechseln, ebenso den Druck der Bürste oder die Drehgeschwindigkeit (nicht zu schnell, sonst geht durch die Fliehkraft einiges daneben).

Jetzt legen Sie die Bürste zur Seite und nehmen ein trockenes Mikrofasertuch, welches Sie zu einer Rolle formen, die Sie bequem in der linken Hand halten können.

Während Sie die Platte weiter drehen setzen Sie die trockene Mikrofaserrolle in gleicher Weise auf die Platte, wie Sie es vorher mit der Bürste getan haben. Sie können jetzt problemlos sämtliche Flüssigkeit innerhalb zweier Plattenumdrehungen aufnehmen, wobei Sie die Mikrofaserrolle mit einer leichten Drehbewegung der linken Hand führen sollten, ähnlich der Bewegung, die man beim Gasgeben beim Motorradfahren vollführt.

Im Normalfall ist die Plattenseite jetzt trocken – evtl. Restfeuchtigkeit verdunstet aufgrund des Alkoholgehalts in der Reinigungsflüssigkeit innerhalb weniger Sekunden.

Jetzt behandeln Sie die zweite Plattenseite genauso. Sie müssen nur das Mikrofasertuch zum „Abtrocknen“ etwas anders rollen, damit ein trockener Bezirk zur Aufnahme der Reinigungsflüssigkeit zur Verfügung steht.

Mit einem Mikrofasertuch schaffen Sie übrigens locker 4 bis 5 LPs; legen Sie also 2 zum „Abtrocknen“ bereit und Sie sind bestens gerüstet für einen ausgedehnten Hör-Abend mit frischgereinigten Platten. Bis zum nächsten Einsatz sind die Tücher getrocknet und können wieder verwendet werden. Ab und zu mal eine Handwäsche in lauwarmem Wasser – fertig.

Sooo dreckig sind unsere Platten ja schließlich auch wieder nicht.

Probieren Sie’s nicht ohne den Drehteller – das Handling ist eine Katastrophe. Die bequeme Handhabung steht und fällt mit dem Auflegen der Platte auf einen Plattenteller, und einen gebrauchten Ex-DDR-Plattenspieler (RFT, Ziphona) oder einen defekten Thorens oder Dual bekommt man bei Ebay für um die 10 Euro (eigentlich brauchen Sie ja nur Lager und Teller, ich habe meinen ersten Drehteller aus diesen Teilen eines defekten Thorens TD 280 gebaut).

Der Lohn dieser (wenigen) Bemühungen : bequemes Handling und erstklassig gereinigte Schallplatten.

Update: Mittlerweile (Februar 2012) wasche ich seit nunmehr 3 Jahren ausschließlich mit der Cheap-Thrill-Methode, meine Hannl Limited habe ich verkauft. Als "Drehteller" benutze ich meinen Dual 1229, einen Reibradler. 33,33U/min. sind genau richtig. Platte drauf, Plattengewicht drauf, starten. Den Tonarm wieder runter von der Platte und auf der Stütze ablegen, die Automatik greift dann nicht, die Platte dreht sich also weiter.
Reinigungsflüssigkeit drauf, mit der Clearaudio-Bürste gleichmäßig verteilen.
Jetzt das Wichtigste: ruhig einige Zeit einwirken lassen, das löst auch festsitzendere Partikel zuverlässig. Ab und zu etwas "schrubben" schadet nicht.
Nach einigen Minuten - ich höre dabei immer, so ein 4- oder 5-Minuten-Titel ist eine gute Masseinheit - kann "abgesaugt" werden. Mittlerweile benutze ich dafür Stücke von einer ganz normalen Küchenrolle, z. B. das berühmte ZEWA Wisch-und-Weg. Das saugt genauso zuverlässig und gründlich wie ein Mikrofasertuch. Ein einziges Stück von der Küchenrolle reicht gedrittelt für beide LP-Seiten (das erste Drittel zum Aufnehmen der Hauptmenge Flüssigkeit von Seite 1, das zweite Drittel für die Restfeuchte von Seite 1 und dann die Hauptmenge d. F. von Seite 2, das letzte Drittel schließlich für die RF von Seite 2) und kommt anschließend in den Müll. Eine Rolle Zewa o. ä. hält also seeeehr lange.
Und eins kann ich wirklich besten Gewissens sagen: die Reinigungsergebnisse sprechen für sich, die Resultate sind meiner Erfahrung nach mit einer Hannl Limited oder einer Source Odyssey nicht besser!